Iris (Schwertlilien) bilden eine große Pflanzengattung innerhalb der Irisgewächse (Iridaceae). Seit Jahrzehnten bemühen sich Züchter in vielen Ländern um die Verbesserung der Eigenschaften der Iris, so daß heute eine bunte Vielfalt von Sorten in den Zuchtbetrieben sowie in den Gärten der Sammler vorhanden ist. Jährlich kommen neue hinzu. Nur ein kleiner Teil davon besitzt aber wirklichen Gartenwert und hält den hohen Ansprüchen stand, die wir heute an eine allgemein empfehlenswerte Sorte stellen:

— reiche Blüte auch nach mehrjährigem Stand
— straffe, gut verzweigte Stiele
— Regen- und Windfestigkeit der Blüten
— leuchtende Blütenfarbe, die nicht ausbleicht
— kräftiger Wuchs
— Widerstandsfähigkeit gegen Rhizomfäule und andere Krankheiten

Die Botaniker teilten die Gattung Iris zur besseren Übersicht in 12 Gruppen (Sektionen) auf. Die Bartiris-Sorten werden weiter nach ihrer Höhe untergliedert, so daß drei Untergruppen gebildet werden können:

Iris-Barbata-Nana, Zwergiris von 8 bis 40 cm Höhe, Blütezeit Anfang April bis Ende Mai, ein bis drei mittelgroße Blüten auf unverzweigten oder wenig verzweigten Stielen, sehr blühwillig geeignet für Steingärten, Rabatten, als Einfassungspflanzen sowie zur Flächenpflanzung.

Iris-Barbata-Media, halbhohe Bartiris, 41 bis 70 cm hoch, Blütezeit Mitte Mai bis Anfang Juni, Blüten groß auf mehr-blütigen, verzweigten Stielen, lange Blütezeit, geeignet für große Steingärten Rabatten, Wegekanten und Schnittstaudenbeete.

Iris-Barbata-Elatior, hohe Bartiris, 71 bis 120 cm hoch, Blütezeit Ende Mai bis Mitte Juni Blüten groß bis sehr groß, Stiele straff und hoch, vielblütig und reich verzweigt, geeignet für Solitär-stellung, Rabatten und Schnittstaudenbeete.

Innerhalb dieser Untergruppen gibt es Sorten, die besonders früh zu blühen beginnen und auch ausgesprochene Spätsorten, so dass die Blütezeit von Anfang April bis in die zweite Junihälfte hinein reicht. Damit wird im Garten die Färb- und Blühlücke zwischen den bunten Polstern der Frühjahrsblüher und den ersten Blüten der Pfingstrosen und Rittersporne voll ausgefüllt. Der Schmuckwert der Iris wird wesentlich durch die Blüten bestimmt. Eine Einzelblüte besteht aus den nach oben gewölbten Domblättern, die den „Dom" bilden und den seitwärts oder nach unten gebogenen Hängeblättern, die am Schlund den „Bart" tragen nach dem die Sektion (Bartiris) benannt wurde.

Ein besonderes Merkmal der neueren Sorten ist die elegante Blütenform. Die Domblätter stehen straff nach oben oder leicht nach außen gewölbt und bilden eine geschlossene Kuppel. Sorten mit auseinanderklaffenden Domblättern sind seltener geworden, da sie empfindlicher gegen Wind und Regen sind. Die Hängeblätter der Neuzüchtungen sind nicht mehr schlaff heruntergebogen, wie das bei älteren Sorten häufig der Fall war, sondern sie stehen seitlich fast waagerecht oder nur noch wenig nach unten geneigt. Es entsteht die beliebte „Schwebeform" der Blüten, die vor allem auch bei den Zwergsorten die von oben betrachtet werden, so reizend wirkt. Während ältere Sorten meist glatte Blütenblätter haben treten heute auch Sorten mit gewellten oder plissierten Blütenblättern oder Blatträndern auf, die besonders lebhaft wirken. Die Farbskala der Irisblüten ist außerordentlich reich. Schon der Name (Iris = Regenbogengöttin) deutet darauf hin. In den Züchtungen der letzten Jahre treten bevorzugt klare, weithin leuchtende Farben auf wie Goldgelb, Dunkelblau, Rosa und Braun. Neu in der Farbpalette sind rosa Tönungen, die es in dieser Reinheit, zum Beispiel bei 'Rosenquarz', bisher noch nicht gab. Noch immer ist es aber nicht gelungen, eine reinrote Iris zu züchten. Alle einfarbigen Iris (Unicolor-Sorten) müssen besonders widerstandsfähig gegen Sonne und Regen sein damit die Farbe nicht ausbleicht oder fleckig wird. Zu den Publikumslieblingen gehören die zweifarbigen Iris (Bicolor-Sorten), deren Sortenzahl und Farbspiel ebenfalls ständig zunimmt. Sie wurden auch in Gruppen aufgegliedert, um für den Interessenten und Sammler die Fülle überschaubarer zu machen:

Variegata-Sorten haben einen goldgelben Dom und rote, rotbraune oder purpurfarbene Hängeblätter. Typisch dafür ist die Sorte 'Fiesta Time'.

Amoena- Sorten sind durch einen weißen Dom und hell- bis dunkelblaue Hängeblätter gekennzeichnet, wie zum Beispiel die Sorte 'Snow Mound'.

Plicata-Sorten zeigen einen hellen Untergrund, meist ist weiß, gelb oder hellblau, der von dunkleren Strichen Punkten, Adern oder Tupfen durchsetzt ist und oft einen helleren oder dunkleren Rand hat. Bekannt dafür ist die Sorte 'Spiced Tiger'.

In der Vielfalt der Farbkombination ist noch kein Ende abzusehen. Die Farbe der Schlundadern spielt eine Rolle auch haben die Hängeblätter oft einen großen helleren oder dunkleren Fleck. Jede mehrfarbige Sorte überrascht mit neuen Farbzusammenstellungen, in die meist noch die Farbe des Bartes als weiterer Kontrast einbezogen wird. Viele Irissorten duften, einige, wie zum Beispiel 'Seagull', sogar stark. Doch der Duft ist nicht unangenehm, manchmal vergleichbar mit Veilchen, Zimt oder Zitrone. Die Bartiris sind hervorragende Schnittblumen, wenn sie vor dem Erblühen der ersten Blüte geschnitten werden denn nur in geschlossenem Zustand sind die Blüten transportfähig. Sie halten sich je nach Sorte und Aufstellungsort 2 bis 4 Tage, dann folgt die nächste Knospe desselben Stiels so daß die meisten Sorten 10 Tage in der Vase haltbar sind. Das früher lästige Tropfen der abgeblühten Blüten tritt an modernen Sorten kaum noch auf. Im Freiland kann die Blütezeit einer Sorte je nach Verzweigung bis zu drei Wochen betragen. Wichtig für den Gesamteindruck einer blühenden Irispflanze ist die Anordnung und der Aufbau der Blütenstiele. Sie müssen straff sein, damit sie sich bei Trockenheit oder Regen nicht umbiegen. Ihre Verzweigung trägt viel zum harmonischen Anblick und zur Reichblütigkeit bei. Eine zu lockere Verzweigung wirkt unruhig und verzettelt die Blühwirkung, zu dicht stehende Blüten erscheinen als Klumpen, so daß die Harmonie der Einzelblüte verlorengeht.